Zu Besuch bei der EGGER Holzwerkstoffe Wismar GmbH

Pressemitteilung vom 10.03.2025

- Fachaustausch zum Thema Emissionsminderung mittels Harnstofflösung - 

Seit 1999 betreibt EGGER in Wismar einen der modernsten Produktionsstandorte für Holzwerkstoffe. Mit rund 1.000 Mitarbeitenden auf einer Fläche von über 90 Hektar ist das Unternehmen einer der größten Arbeitgeber der Region. Hier entstehen MDF-, HDF- und OSB-Platten sowie hochwertige Fußböden und Bauprodukte. 

Pro Jahr erreichen ca. 50 Schiffe, 2.000 Eisenbahnwagons und 15.000 LKWs mit Holz das Werk – 100 % aus nachhaltiger Forstwirtschaft und 90 % aus Deutschland. 
Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle: Ein eigenes Biomassekraftwerk erzeugt Strom für rund 23.000 Haushalte. Monatlich werden u. a. 3.000 Tonnen Holzstaub in Energie umgewandelt, und Biomasse, wie Rinde, dient zur Dampferzeugung für die Produktion. 

Ein Fachaustausch gemeinsam mit unseren enviMV-Mitgliedern Dornier and Construction Service GmbH (Frau Groth) und BLS Energieplan GmbH (Herr Kost) sowie dem Geschäftsführer (Herr Goll) und der Leiterin für die betriebliche Überwachung (Fr. Dr. Feist), des Ersatzbrennstoff EBS-Kraftwerks Rostock - Vattenfall Europe New Energy Ecopower GmbH, diente dem intensiven Austausch zum Thema Emissionsminderung mittels Harnstofflösung.

Die Holzwerkstoffproduktion benötigt Bindemittel. Dafür produziert das EGGER Werk Wismar in einer eigenen Leimfabrik bis zu 400.000 t/a Harnstoffbindemittel. Hierfür wird u.a. Harnstoff verwendet, welcher in der Leimproduktion zu Harnstoffharzen weiterverarbeitet wird. Ein weiterer Teil wird als Harnstofflösung im Kraftwerk zur Rauchgasentstickung genutzt, einer gängigen Methode zur Reinigung von Rauchgasen in Kraftwerken.

Harnstoff wird dabei zur Reduzierung von Stickoxiden (NOx) in den Abgasen eingesetzt. Stickoxide entstehen bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas oder Öl und tragen zur Luftverschmutzung und zum sauren Regen bei.

Durch die selektive katalytische oder nicht-katalytische Reduktion (SCR oder SNCR) wird Harnstoff in das heiße Abgas eingespritzt. Dort zersetzt er sich in Ammoniak, der mit den Stickoxiden reagiert und diese in harmlosen Stickstoff (N₂) und Wasser (H₂O) umwandelt.

Kurz gesagt: Harnstoff hilft dabei, die schädlichen Emissionen aus Kraftwerken zu reduzieren und die Umweltbelastung zu verringern! 

Eins von vielen Themen, die Kraftwerksbetreiber für einen reibungslosen Betrieb ständig beschäftigen.

Vielen Dank an Herrn Steinhagen, Herrn Hacker und Herrn Hawrylak für die wertvollen Einblicke und spannenden Informationen während dieses Austauschs.



 

 

 

 

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